Queere Elternschaft
Die fehlende Berücksichtigung queerer Themen im medizinischen Lehrplan ist ein eklatanter Mangel, der dazu führt, dass Ärzt:innen oft unzureichend auf die Bedürfnisse queerer Menschen vorbereitet sind. Dies hat direkte Auswirkungen auf die klinische Praxis, da Berührungsängste und Fehlannahmen die Versorgung beeinträchtigen können. Um diesem Stillstand ein Ende zu setzen, wurde eine kraftvolle Aktionsreihe ins Leben gerufen, die darauf abzielt, die queere Elternschaft zu unterstützen, die queerer Gesundheit zu stärken und das starre Konzept heteronormativer Familien zu überwinden.
Die Veranstaltungsreihe, initiiert von der queeren Peerberatung der TU Dresden, der Hochschulgruppe GENOW, dem Gerede e.V. und der Beschwerdestelle der TU Dresden, wurde von uns unterstützt. Wir begleiteten insbesondere die Workshops “DIY-Insemination” und “Induzierte Laktation”, die am 21. und 22. Juni 2023 stattfanden. Die DIY-Insemination bietet queeren Personen eine Möglichkeit, selbstbestimmt schwanger zu werden, und in den Workshops wurden die Grundlagen der Schwangerschaftsanatomie und -physiologie sowie verschiedene Methoden der DIY-Insemination erläutert. Die induzierte Laktation, die bewusste Herbeiführung der Milchbildung ohne vorherige Schwangerschaft, wurde ebenfalls behandelt.
Die Workshopleitung wurde von Charlotte (sie/ihr) übernommen, einer Aktivistin mit umfangreicher Erfahrung in der Geburtshilfe und einem klaren Bekenntnis zu queersensibler Betreuung. Die Workshops boten einen geschützten Raum für offene Diskussionen und den Austausch von Erfahrungen.
Insgesamt war die Aktionsreihe ein großer Erfolg und hat einen bedeutenden Beitrag zur Sensibilisierung für queere Gesundheitsthemen geleistet. Durch die Schaffung von Bildungs- und Vernetzungsmöglichkeiten trägt sie dazu bei, die medizinische Versorgung für queere Menschen zu verbessern und die Vielfalt der Familienstrukturen zu unterstützen und zu feiern.