„Das Wohl der Patient_innen steht an erster Stelle!“ – ein Gedanke, der zurecht Leitmotiv jedes Krankenhauses, ja des ganzen Gesundheitswesens ist und auch sein sollte. Dass dieser Anspruch und die Realität nicht immer auf einer Linie sind, ist inzwischen allgemein bekannt. Weniger offensichtlich ist, wie eklatant sich Ökonomisierung und Monetarisierung im Gesundheitswesen in den letzten Jahren wirklich durchgesetzt haben. Fallpauschalen und Gesundheitsreformen, Privatisierungen und Liberalisierung haben aus Krankenhäusern Geldverwertungsmaschinen gemacht, die auf Kosten der Pfleger*innen, Ärzt*innen und am wichtigsten, auf Kosten der Patient*innen Rendite produzieren. Krankheit wird als Ware gesehen. Behandlung als Produkt.

In „der Marktgerechte Patient“ werden genau diese Missstände beleuchtet und gefragt wie es eigentlich soweit kommen konnte. Ab wann hat diese Entwicklung im Gesundheitswesen eingesetzt und wer ist dafür verantwortlich? Und welche Auswirkungen hat dieses System auf die Behandlung und Versorgung?

Gleichzeitig werden Lösungsansätze und Alternativen aufgezeigt. Nicht alle wollen dieses System weitertragen, fühlen sich trotz des Drucks von Politik und Krankenkassen an ihre Ideale gebunden. Im letzten Teil suchen die beiden Regisseur*innen Leslie Franke und Herdolor Lorenz nach Ideen wie dieser inzwischen riesige Markt Gesundheitswesen wieder zu dem werden kann, was er eigentlich sein sollte – nämlich das Wohl der Patient*innen an erster Stelle tragend.

Am 07. Februar 2019 wurde der Film im KIF Dresden gezeigt. Im Anschluss an den Film gab es eine Podiumsdiskussion zu der Frage: “Wie kann eine patientengerechte Gesundheitsversorgung aussehen und wie kommen wir dahin?”

Moderation:
Rita Kunert (Sprecherin von “Herz statt Hetze” Dresden)
Gäste:
Bernd Becker (ver.di Landesbezirksfachbereichsleiter FB 3),
Dorit Hollasky (Dresdner Bündnis für mehr Personal im Krankenhaus und in der Pflege),
Rosa Emrich (Kritmed* – kritische Auseinandersetzung mit der Medizin).

Da die Filmvorführung im Februar ausverkauft war, entschieden wir kurzerhand den Film noch einmal am 11. April 2019 im Rahmen des Unikinos zu zeigen.